Vor 10 Jahren zeigten wir im Depot Haus Grafenwald „Holländische Himmel“ von Engelbert L‘hoëst. Es waren die schönen, manchmal aber auch bedrohlichen riesigen Wolkenhimmel, die manchmal mehr als Dreiviertel der Bildflächen beanspruchten. In den jetzt ausgewählten gleichzeitig konkreten und surreal-abstrakten Bildern ‚stehen‘ die Wasserflächen zwischen den Himmeln und den Landschaften bzw. Hafenanlagen.

Wasser, Himmel und Land, diese drei Elemente oder Aggregatzustände der Materie bedingen sich hier gegenseitig, laden sich mit Energie auf. Diese Wasserlandschaften sind wie Fenster, durch die ich bewegte Szenarien und Spiegelungen der Wirklichkeit beobachten kann, die sich je nach Wetter oder Tages- und Jahreszeit so eklatant verändern, dass es mir möglich wird, eine immer komplexer werdende Welt auch draußen in der Natur wahrzunehmen.

          Hildegard Modlmayr-Heimath

Engelbert L‘hoëst wurde 1919 im niederländischen Amersfoort geboren. Mit 15 lernte er den Amsterdamer Maler A. C. Sleeswijk kennen, in dessen Haus er für viele Jahre seine Heimat fand. Sleeswijk wurde sein Lehrmeister. Vincent van Goghs Schwester E. H. Duquesne van Gogh war eng mit Sleeswijk befreundet und so kam Engelbert L‘hoëst in engen Kontakt mit der Welt von Vincent van Gogh – einem seiner großen Vorbilder.

Langjährige Studienaufenthalte in Frankreich, Spanien und Portugal.

Ausstellungen in Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Deutsch-land.

Seine bisher umfangreichsten Retrospektiven fanden 1989 im Singer Museum des Künstlerdorfes Laren (NH) und 2011 im Museum Flehite seiner Geburtsstadt Amersfoort statt.

Bilder von Engelbert L‘hoëst befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen in Nordamerika, England, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Spanien, Portugal und Deutschland.

Die im Depot Haus Grafenwald jetzt gezeigten Bilder wurden bisher nicht ausgestellt.